Die Projektwoche neigt sich dem Ende zu. Würden Sie eine solche Woche auch ohne die Ahlhorn-Fahrt veranstalten? Und warum halten Sie sie für wichtig?
Frau Gottschalk: Ja, das würde ich auf jeden Fall. Projektarbeit und das Lernen in Projekten fördert eine ganz andere Seite bei den Schülerinnen und Schülern. Es geht dabei nicht um fächerspezifisches Arbeiten wie im Unterricht, sondern um vernetztes Lernen. Gerade in einer Zeit, in der der Schulstress relativ groß ist, tut diese Projektwoche vielen Kindern richtig gut. Die Adventszeit eignet sich hervorragend für so eine Woche: ein späterer Schulbeginn, kein Nachmittagsunterricht – das gibt allen die Chance, durchzuatmen und Kräfte für den Rest des Halbjahres zu sammeln. Gleichzeitig ermöglicht die Projektwoche den Schülerinnen und Schülern, sich eine Woche lang intensiv in ein Thema zu vertiefen, was im normalen Unterricht selten möglich ist.
Welche Rolle spielt die Organisation der Projektwoche? Läuft alles über Sie, oder sind andere Lehrkräfte involviert?
Frau Gottschalk: Zum Glück läuft das nicht alles über mich! Es wäre unmöglich, das allein zu stemmen. Es gibt ein engagiertes Team von Lehrkräften, das sich jedes Jahr neu zusammenfindet und die Organisation übernimmt. Dieses Team kümmert sich um die Planung der Projekte, erstellt Einsatzpläne und stellt sicher, dass alles reibungslos läuft – auch bei Krankmeldungen. Diese Struktur hat sich über die Jahre bewährt.
Ändert sich Ihr Alltag während der Projektwoche?
Frau Gottschalk: Mein Alltag ist in dieser Woche zwar anders, aber nicht weniger gefüllt. Ich nutze die Zeit, um mich mit den Projekten zu beschäftigen und mit Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen. Gleichzeitig habe ich in dieser Woche viele externe Termine, da kein regulärer Unterricht ausfällt. Meine Woche ist also im Grunde genommen sogarvoller als sonst.
An welchem Projekt würden Sie als Schülerin teilnehmen?
Frau Gottschalk: Das Märchenprojekt ist mein Favorit. Ich habe es damals selbst mitentwickelt und die Märchenerzählerin für die Schule gewinnen können. Wenn ich Schülerin wäre, würde ich definitiv daran teilnehmen. Für ältere Schülerinnen und Schüler finde ich Projekte, wie „Die Großen mit den Kleinen“ besonders spannend – es ist schön zu sehen, wie sie dabei über sich hinauswachsen.
Gibt es Punkte, die Sie im nächsten Jahr verbessern möchten?
Frau Gottschalk: Ja, wir denken darüber nach, Rückzugsräume für Schülerinnen und Schüler einzurichten, die sich nicht an die Regeln halten oder die Atmosphäre stören. Dort könnten sie ihr Verhalten reflektieren, bevor sie wieder ins Projekt integriert werden. Außerdem überlegen wir, einige Projekte umzustrukturieren, wie die Spielewoche im Jahrgang 9, und stattdessen das Sportprojekt dort einzuführen.
Was wünschen Sie sich für die kommenden Wochen?
Frau Gottschalk: Ich hoffe, dass alle eine friedliche und angenehme Adventszeit erleben, ohne Zwischenfälle, die den Schulfrieden stören. Es wäre schön, wenn wir alle etwas entspannter in die Weihnachtszeit starten könnten. Diese Wochen sind für viele Schülerinnen und Schüler eine besondere Zeit – sei es durch festlich geschmückte Klassenräume oder durch das gemeinsame Wichteln.
Vielen Dank für das Gespräch und die Einblicke in Ihre Arbeit!