Besuch bei unserer Partnerschule in Anchorage/Alaska (USA)

Seit 2006 besuchen sich alle zwei Jahre Schülergruppen aus Anchorage und vom ÖG gegenseitig. Nach 2015 war es nun wieder soweit: Unsere Reisegruppe, sechs Schülerinnen und drei Schüler der 10. Klassen sowie zwei begleitende Lehrer, flog sonntagmorgens gegen 9:30 Uhr vom Flughafen Bremen nach Amsterdam, wo bald nach der Ankunft dann das Boarding für den Flug nach Seattle begann. Der Flug dorthin betrug zehneinhalb Stunden. Nach der Landung in Seattle hatten wir eine kurze Wartezeit zu überbrücken, die größtenteils von den umfangreichen Einreiseformalitäten in die USA beansprucht wurde.

Dann ging es in der letzten Etappe nochmals 3,5 Flugstunden nach Anchorage, wo wir gegen 19.30 Uhr Ortszeit ankamen. Wir waren seit dem Start ab Bremen über 24 Stunden unterwegs und alle ziemlich geschafft. Aber welch eine Freude, am Flughafen in Anchorage von unseren amerikanischen Partnerschülern und deren Eltern mit Jubel und „Welcome“-Transparenten empfangen zu werden!

Die meisten von uns gingen nach dem ersten Kennenlernen der Gastfamilie direkt todmüde ins Bett, denn am Montagmorgen besuchten wir bereits die Schule. Die Schule, die A. J. Dimond High School, ist deutlich größer als das ÖG, sowohl im Bezug auf Gebäude und Fläche als auch auf die Schülerzahl (circa 1500).

Wir besuchten schon am ersten Tag den Unterricht. Viele gingen noch mit ihren Austauschpartnern mit, danach jedoch besuchten wir den Unterricht, der uns am besten gefiel. Alle Lehrer nahmen uns gerne auf, manche bezogen uns sogar in den Unterricht mit ein, wo wir in unseren vorbereiteten Präsentationen zu Themen wie „ Typisch Bremen u. Deutschland“ Sehenswertes / Kultur / Sport / Alltagsleben / Kulinarisches usw. vorstellten und so Lust auf den Gegenbesuch am ÖG machten. Die vielen Fragen und Diskussionen im Anschluss an unsere Referate zeigen das große Interesse der amerikanischen Schüler an unserem „deutschen“ Alltag. Außerdem trafen wir uns täglich mit unseren Begleitlehrern, Herrn Janßen und Herrn Steuer, sowie Mr. Beattie, dem Deutschlehrer an der Schule, um generelle Dinge zu besprechen und die Tage zu reflektieren. In der 4. Stunde fand dieser Austausch im sogenannten „home room“ statt. Schulschluss war jeden Tag um 14:00 Uhr.

Am ersten Schultag um 17:00 Uhr fand ein „Potluck“ in der Schule statt: Alle Familien brachten etwas typisch Amerikanisches zu essen für ein leckeres Buffet mit. Es war auch eine Chance, die Austauschpartner der anderen und deren Eltern besser kennenzulernen. Ähnlich gestaltet war die „Farewell-Party“ am Tag vor unserem Rückflug.

Die Tage waren sehr durch den Schulalltag geprägt. Zu Beginn besuchten die meisten noch jeden Tag unterschiedliche Fächer, zum Ende hin hatte jedoch jeder seine persönlichen Lieblingsfächer oder -lehrer gefunden, die er besuchte.

An viele Besonderheiten im Schulalltag mussten wir uns erst gewöhnen. So zum Beispiel an den „Pledge of Allegiance“. Zu Beginn eines jeden Schultages stehen die Schüler nach einer Durchsage auf und schwören „der Flagge der Vereinigten Staaten und der Republik, für die sie steht“, die Treue. Auffällig war auch der „fast-food“-Charakter der zum Lunch in der Schulcafeteria angebotenen Mahlzeiten. Auch die Unmengen an Plastikmüll, die dabei anfielen und täglich die großen Mülleimer füllten, waren für uns ungewöhnlich. Danke Herrn Kahl und seinen Mitarbeitern in unserer 5-Sterne-Mensa am ÖG!!

In der zweiten Woche fanden viele Ausflüge statt. Wir besuchten das „Alaska Native Heritage Center“, ein Freilichtmuseum, welches das Leben der Ureinwohner Alaskas dokumentiert. Der gemeinsame Rundgang war geprägt u.a. von drei Elchen, die sich auf das Gelände verirrt hatten und denen man nicht zu nahe kommen darf. Entgegen unserer Redensart „knutscht“ der Elch nämlich nicht, sondern kann aggressiv und gefährlich werden, wenn er gestört wird, für Besucher wichtig, weil es sogar in der Stadt Anchorage häufig zu Begegnungen mit dem großen Tier kommt.

Die Zeit verging sehr schnell, schon bald war „Halbzeit“, also eineinhalb Wochen vorbei. Alle hatten sich mittlerweile gut eingelebt. Auch außerhalb der offiziellen Aktivitäten unternahmen Deutsche und Amerikaner in der Gruppe gemeinsam etwas. So trafen wir uns z.B. im „Get Air“, einem Indoor-Trampolinpark, gingen zusammen im Hallenbad zum Schwimmen oder veranstalteten ein Lagerfeuer. Die Wochenenden in den Familien wurden für Ausflüge in die nähere und auch weitere Umgebung genutzt, wobei „weitere“ die treffendere Bezeichnung angesichts der schier unendlichen Ausdehnung Alaskas ist. Und da unser Besuch zum Ende des dortigen Winters stattfand, lag überall noch Schnee und Flüsse und Seen waren noch eisbedeckt. Erst als unsere Heimreise näher rückte, spürte man deutlich den nahenden Frühling mit Nachttemperaturen um 0°C. und tagsüber 5°-10°C. Noch Ende März lagen die Temperaturen nachts bei bis zu -20°C.

Rückblickend war es eine sehr tolle Erfahrung, Amerika so zu erleben. Wir haben viel erlebt, entdeckt und gelernt, neue Freundschaften geschlossen. Ich persönlich würde jederzeit wieder zurückgehen, um nochmal einige Zeit in Anchorage zu verbringen! Nun freuen wir uns auf den Gegenbesuch hier in Bremen vom 4.-18. Juni. Davor und anschließend wollen sich die Alaskaner noch andere Städte in Deutschland ansehen, bevor sie wieder in ihre Heimat fliegen.

Unser besonderer Dank gilt dem Pädagogischen Austauschdienst in Bonn, der im Rahmen des German-American-Partnership-Programs (GAPP) auch diese Austauschbegegnung wieder finanziell unterstützt hat. (Max W.)

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