Unter Segeln durch die dänische Südsee

“Probieren geht über Studieren

Unter diesem Motto stand die von 19 Schülern unter Begleitung von Frau Wania und Herrn Schöttker angetretene Studienfahrt „Segeln in der dänischen Südsee“ im August 2019.

Nach einer kurzweiligen Anreise nach Kiel hissten wir auf den beiden Schonern „Meander“ und „Ethel von Brixham“ die eigens für diesen Zweck angeschafften ÖG-Flaggen und stachen Richtung Dänemark in See. In den folgenden Tagen sollten wir die Häfen von Maasholm und Laboe in Deutschland und die Häfen in Faaborg, Troense und Marstal in Dänemark anlaufen und die Städte an den Abenden erkunden. Doch, mehr noch als zu anderen Gelegenheiten, galt bei uns: „Der Weg ist das Ziel“. Und so lernten wir in den Gewässern der schleswig-holsteinischen Ostsee und dänischen Südsee neben vielen Begrifflichkeiten für die unterschiedlichen Segel und Leinen auch, was es heißt, tatsächlich selbst ein Boot zu segeln. Führte die Vielzahl der Knoten, Fallen, Rückholer und Schoten anfangs zu einiger Verwirrung, so gelang es uns nach kurzer Zeit, uns zurechtzufinden und- in Anbetracht der Tatsache, dass das Hissen eines Segels mindestens vier Personen erfordert- auch zusammenzuarbeiten und aufeinander zu achten. Dabei wurden wir auf der Meander von unserem aus den Niederlanden stammenden Kapitän Heine, seiner Frau und Ersten Offizierin Andrea und ihren beiden Söhnen Finn und Roald angeleitet und auch tatkräftig unterstützt. Neben diesen Tätigkeiten galt es auch, zu kochen, abzuspülen und das Deck und die Leinen in Ordnung zu halten.

Aber auch zum Lesen der Pflichtlektüre für das Zentralabitur im Fach Deutsch, wozu in den Sommerferien leider keine Zeit geblieben war, Kartenspielen, Angeln und einfach nur auf‘s Wasser schauen fanden wir viel Zeit. Einige Male gingen wir außerdem auf See schwimmen, allerdings mit besonderer Vorsicht, die wegen vieler Feuerquallen angeraten war. Ein besonderes Erlebnis war das Schwimmen im Hafen bei Nacht, bei dem wir das seltene Meeresleuchten bei rotgoldenem Mondschein beobachten konnten.

Untergebracht waren wir auf der Meander in fünf Doppelkabinen, auf der Ethel von Brixham gab es zwei Viererkabinen und eine Doppelkabine, daneben jeweils einen größeren Aufenthaltsraum und die Küche. Aufgehalten haben wir uns ohnehin aber meist auf Deck, sei es, um Segel einzuholen, zu setzten, oder deren Stellung zu verändern, oder aber, um das ausgesprochen gute Wetter und die eindrucksvolle Aussicht zu genießen und die Nase in den frischen Wind zu halten. Nicht selten vertraute Heine uns auch die Steuerung der Meander an, ganz altmodisch auf dem Heck stehend nach Kompass und Sicht. Dabei bekamen wir eine Ahnung davon, was es noch vor 150 Jahren bedeutet haben muss, ein größeres Schiff, das womöglich schlechteren Zustands war, gänzlich ohne technische Hilfsmittel über die Weltmeere zu manövrieren.

Nach der Ankunft nach fünf Nächten in Kiel vermissten viele von uns in den kommenden Nächten das leichte Schaukeln im Hafenbecken bei Nacht und den steifen Wind, der einem, wenn man auf See das Deck betrat, durch die Haare und ins Gesicht fuhr.

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