Am 12. Dezember 2017 besuchten die Schülerinnen und Schüler des Geschichtshauptfachkurses von Herrn Werner erneut einen Vortrag, den die Wittheit zu Bremen im Haus der Wissenschaft veranstaltete. Den Vortrag hielt dieses mal Dr. Jan van de Kamp von der Freien Universität in Amsterdam. Im Zentrum von Van de Kamps Vortrag stand die Frage, ob es sich bei der Reformation in Bremen um einen plötzlichen Umsturz (Revolution) oder einen schrittweisen Prozess (Kontinuum) gehandelt habe. Als wichtige Quelle zu diesem Themenkomplex stellte van de Kamp das sogenannte „Denkbuch“ des Bürgermeisters Daniel von Büren vor. In diesem notierte Daniel von Büren der Ältere in Art einer Chronik wichtige Ereignisse, die die Stadt und sein Leben betrafen. Von Büren war es auch, der 1522 dem Reformator Heinrich von Zütphen gestattete in der St. Angari Kirche zu predigen, was die Stadt Bremen in Konflikt mit dem Kaiser und dem Bremer Erzbischof Christoph von Braunschweig-Wolfenbüttel – genannt der Verschwender – brachte. In diesem Konflikt berief sich der Bremer Rat auf Luther, indem er forderte, dass die Vertreter des Erzbischofs anhand der Bibel nachweisen sollten, dass die reformatorischen Ideen nicht mit der Bibel übereinstimmten.
Obwohl sich van de Kamp für die These aussprach, dass es sich bei der Reformation in Bremen um einen schrittweisen Prozess gehandelt habe, gab es während der auf den Vortrag folgenden Diskussion auch mehrere Wortmeldungen, die für die Annahme es revolutionären Prozesses in kurzer zeitlicher Dimension plädierten.
Weitere historische Forschungen zu dieser spannenden und durch das Lutherjubiläum aktuellen Frage, stehen nun an.