Ja, man muss wohl schon raumfahrtbegeistert sein, wenn man mitten in den Herbstferien freiwillig ganz früh aufsteht, um bereits um 8.00 Uhr morgens in den Bremer Messehallen zu erscheinen und um dann noch in der riesigen ‚Exhibition Hall‘ zwischen mehr als 6000 internationalen Wissenschaftlern und Unternehmern aus dem Bereich Raumfahrt einen Vortrag zu halten. Aber genau das zeigten zwei Teams unserer Schule: Begeisterung, Kreativität und Mut, ihre Ideen zur Raumfahrt vor einem wirklich großen Publikum zu präsentieren. Elisa und Laura (Klasse 7) sowie Swantje, Liv, Jannik und Jonas (Klasse 9) wurden für Ihren Einsatz und ihr Wissen belohnt mit einem absolut tollen Tag unter vielen Prominenten auf dem größten Raumfahrtkongress aller Zeiten.
Bereits im April diesen Jahres hatten sich die beiden Teams beim DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) und beim ZARM (Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation) in Bremen, das den diesjährigen 69th International Astronautical Congress (IAC) in Bremen ausgerichtet hat, für eine Teilnahme beim begleitenden und deutschlandweit ausgeschriebenen Schülerkongress „Teen Spirit for Space“ beworben. Beide Teams wurden als einzige Teilnehmer aus Bremen angenommen und konnten somit einen ganzen Tag lang wie die „echten“ Experten der Raumfahrt an diesem Kongress teilnehmen, der eine der bedeutendsten Veranstaltungen der weltweiten Raumfahrtszene darstellt und dieses Jahr eine Rekordbeteiligung mit über 6500 Teilnehmern aufweisen konnte.
Der Schülerkongress selbst war eine innovative Idee von ZARM und DLR. Die Premiere wurde daher auch von den zukünftigen Organisatoren des IAC (Washington 2019, Vereinigte Arabische Emirate 2020, Paris 2021) kritisch begutachtet und schließlich wohl für nachahmenswert befunden.
Der Schülerkongress begann für unserer Schülerinnen und Schüler bereits am Mittwochabend mit einer „Opening Night“ am DLR. Alle Teilnehmer des Kongresses aus ganz Deutschland lernten sich dabei kennen und es gab die Möglichkeit zu Führungen durch das ZARM oder die Labore des DLR.
Richtig spannend wurde es dann aber am Donnerstag auf dem Kongress. Am großen Ausstellungsstand des ZARM inmitten des geschäftigen Treibens an den Ständen von NASA, ESA und vielen weiteren Raumfahrtunternehmen und Instituten wurde der Schülerkongress u.a eröffnet von Jan Wörner, dem Generaldirektor bei der Europäischen Weltraumorganisation ESA, und Pascale Ehrenfreund, der Vorstandsvorsitzenden des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Auch viele andere prominente Gäste wie der gerade examinierte ESA-Astronaut Matthias Maurer schauten immer wieder Mal am Rande vorbei und staunten nicht schlecht, was da von den Kindern und Jugendlichen in den Altersstufen Klasse 1-7, 8-9 und 10-11 zu verschiedenen Weltraumthemen vorgetragen wurde. Das ÖG-Team mit Elisa (7b) und Laura (7c) präsentierte anhand eines Films eine mit Robotern nachgestellte Landung auf dem Mars, wobei der Marsrover eine Bodenprobe nahm, einen Mars-Stein einsammelte und am Ende sogar eine Bremenflagge auf dem Marsboden hisste. Auch Swantje, Liv (beide 9b), Jannik und Jonas (beide 9c) stellten den Mars in den Mittelpunkt und hatten die Fragestellung, mit der sie sich bereits im Wahlpflichtkurs Naturwissenschaften (Teilbereich Biologie) im Rahmen des ‚EDEN vor kids‘-Projektes beschäftigt hatten, fortgeführt. Sie untersuchten, wie und welche Pflanzen vielleicht später einmal bei zukünftigen Marsmissionen angebaut werden können.
Zwischen den einzelnen Vortragsblöcken gab es für die Teilnehmer hoch interessante Führungen über die Messe, wobei u.a. die Stände von Airbus, ESA, OHB und DLR besucht wurden. Hierbei konnte man Modelle von Marsrovern und Satelliten bestaunen, etwas über die Schwierigkeit von der Kommunikation mit unbemannten Sonden und über neue Raketenantriebe ohne Hydrazin lernen und immer ging es auch wieder über das Thema einer neuerlichen Landung auf dem Mond. Und ganz nebenbei erhielt man auch neueste Informationen über die spektakuläre Landung des Lander MASCOT auf dem Asteroiden Ryugu am Tag zuvor.
Nach einer Postersession, die wie bei großen Tagungen üblich, digital an großen Bildschirmen durchgeführt wurde, gab es für alle Teilnehmer eine Teilnahmeurkunde, die mit den zahlreichen Souvenirs der vielen Ausstellungsstände in den großen Tagungstaschen verschwand. Denn bleiben wird vor allem bei unseren Schülerinnen und Schülern die Freude darüber, dass sie bei einem so großen Kongress mit dabei sein durften.