Klosterfahrt zum Schwanberg

IMG_7419Am Montag, dem 04.04.2016, begann für uns, 19 Mädchen aus dem zehnten Jahrgang und Frau Liedtke, eine Woche voller spannender Erfahrungen. Wir trafen uns morgens am Bremer Hauptbahnhof, um mit dem Zug in das in der Nähe von Würzburg gelegene Kloster auf dem Schwanberg aufzubrechen. Eine Woche lang würden wir in das klösterliche Leben eintauchen, das sich ganz nach den benediktinischen Regeln „ora et labora“ ausrichtet. Bei dem Kloster auf dem Schwanberg handelt es sich um ein evangelisches Nonnenkloster, in dem ungefähr 40 Schwestern leben.

Als wir am Montagnachmittag nach einer langen Zugfahrt endlich in Iphofen ankamen, begrüßte uns warmes Frühlingswetter und Sonnenschein. Unser Gepäck wurde zwar mit einem Taxi ins Kloster gebracht, doch für uns hieß es erst einmal wandern. Nach gut einer Stunde Fußmarsch durch die Weinberge erreichten wir das Kloster auf dem Schwanberg und wurden mit einer tollen Aussicht belohnt. Nachdem wir unsere Zimmer im Jugendhof bezogen hatten, besichtigten wir das weitläufige Gelände. Um 18:00 Uhr stand für uns das erste Abendgebet, die Vesper, an. Wir alle waren gespannt, die Schwestern des Klosters in der Kirche zu sehen und mussten uns erst einmal an die mittelalterlichen Gesänge und Gebete sowie an die altertümlichen Texte gewöhnen. Um 18:30 Uhr gab es dann endlich Abendessen. Der Tag endete für uns offiziell nach dem Nachtgebet, der Komplet, um 20:30 Uhr. An diesem ersten Tag gingen wir alle sehr früh schlafen und waren gespannt, was uns in den nächsten Tagen erwarten würde.

Wir wurden um 6:00 Uhr morgens von Frau Liedtke geweckt und der Tag im Kloster begann für uns um 6:30 Uhr mit dem Morgengebet, welches ungefähr eine halbe Stunde lang dauerte. Das Frühstück gab es um 8:00 Uhr und vormittags arbeiteten wir im Schlosspark Schwanberg mit. Wir jäteten Unkraut, sammelten Abfall ein und räumten Totholz beiseite. Nachdem die Arbeit getan war, hatten wir alle schon großen Hunger auf das Mittagessen, doch vorher stand die Mittagshore in der Kirche an. Um 12:30 Uhr gab es dann Mittagessen und danach hatten wir etwas Zeit für uns.

Die Nachmittage gestalteten sich unterschiedlich. An einem Tag durften wir alleine runter nach Iphofen laufen und ein bisschen durch die Straßen bummeln. Am Mittwochnachmittag erhielten wir außerdem eine Einführung in die Meditation von einer der Schwestern, was uns allen sehr gut gefiel. Der Gärtner führte uns durch den Schlosspark und gab uns zum Beispiel Auskunft über die Herkunft der unterschiedlichen Bäume und über die im Wald beheimateten Tiere. Am Donnerstag besichtigten wir gemeinsam mit einer Schwester den Friedwald auf dem Schwanberg. Wir durften ein Mustergrab sowie eine Bestattungsurne betrachten und erhielten so einen Einblick in diese etwas andere Bestattungsform. Außerdem hatten wir Gelegenheit, die Schwester über ihr Leben im Kloster auszufragen. Was uns dabei besonders interessierte, war die Frage, was sie dazu bewegt hatte, in ein Kloster zu gehen. Einige von uns hatten außerdem die Gelegenheit, einmal einen Einblick in die Musiktherapie zu erhalten. Dabei probierten wir sehr viele verschiedene Instrumente aus und spielten eine improvisierte Sinfonie in drei Sätzen, was uns allen sehr viel Spaß bereitete.

Neben den vier täglichen Gebeten, zu denen wir erscheinen mussten, feierten wir auch zwei Gottesdienste in der Kirche mit und nahmen am Abendmahl teil. Bevor es am Freitag, den 08.04.2016, für uns wieder in Richtung Heimat ging, hatten wir die Möglichkeit, uns im Gottesdienst persönlich segnen zu lassen. Diese Möglichkeit nahmen wir gerne wahr und nach dem Frühstück fuhren wir, dieses Mal mit dem Auto, gut gestärkt zum Bahnhof in Iphofen. Mit vielen schönen Erinnerungen erreichten wir Bremen am Freitagmittag.

Hinter uns lag eine sehr schöne, erfahrungsreiche aber auch sehr anstrengende Woche, in der wir einmal in  das klösterliche Leben hineinschnuppern und uns unser Bild über die Lebensführung in einem christlichen Orden machen konnten. Während dieser Zeit erlebten wir viele Dinge, die zum Nachdenken anregten, hinterfragten diese und stellten zumindest teilweise unsere eigene Lebensführung in Frage. Die Tage im Kloster waren auf jeden Fall eine einzigartige und wertvolle Erfahrung, die hoffentlich auch einigen von uns auf ihrem weiteren Lebensweg helfen wird.

 

Von Annik (10a)

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