MINT-Excellence-Akademie in Berlin

Aus der ganzen Republik trafen sich Schülerinnen und Schüler in Berlin vom 09.09.2013 bis zum 15.09.2013 zur diesjährigen MINT-Excellence-Akademie. Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der Entdeckung des Aufbaus der DNA durch die Forscher Francis Crick und James Watson ging es genau um dieses Thema. Drei Tage lang durften die 20 SchülerInnen und weitere vier Lehrer an zwei Instituten, dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin und dem Museum für Naturkunde forschen. Lesen Sie hier den Bericht unserer Schülerin Lena:

Aus der ganzen Republik trafen sich Schüler in Berlin vom 09.09.2013 bis zum 15.09.2013 zur diesjährigen MINT- Excellence-Akademie zum Thema DNA, anlässlich des 60- jährigen Jubiläums der Entdeckung des Aufbaus der DNA durch die Forscher Francis Crick und James Watson. Drei Tage lang durften wir, die 20 Schüler und weitere vier Lehrer an zwei Instituten, dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin und dem Museum für Naturkunde forschen. Unsere Betreuer Frau Ilkgül Iskifoglu, Frau Saskia Wolter und Frau Christina Rowek waren für uns zuständig, wann immer wir uns nicht im MfN oder im MDC befanden. Die Betreuung im Museum wurde von drei Forschern gebildet, die sich sehr viel Mühe machten, um uns den Aufenthalt so informativ und schön wie möglich zu gestalten: Frau Linda Gallé, Herrn Dr. Thomas von Rintelen und Frau Sina Flügge.

In der MDC-Gruppe gestaltete sich das Forschen anders. Die Schüler hier wurden in die dort tätigen Forschergruppen integriert und arbeiteten mit diesen Gruppen an den aktuellen Themen weiter. Jeweils ein Schüler wurde einer Gruppe zugeteilt.

Ein kurzes Wort zu Max Delbrück: Er war ein Biophysiker, der an Bakteriophagen das Modell der Genübertragung entwickelte.

Das Naturkundemuseum ist ein Ableger der Sammlungen der Humboldt-Universität und stellt heutzutage immer noch Exponate aus. Allerdings sind die Sammlungen, die sich hinter den Kulissen verbergen und dem Publikum nicht zugänglich sind, riesig bspw. diese Schädelsammlung. Es wird nur ein Viertel dessen ausgestellt, was sich tatsächlich im Museum befindet.

Meiner Meinung nach ist die Nasssammlung der schönste Teil der Ausstellung. Dort lagern Tiere, die in 80 000 Litern Konservierungsflüssigkeit aufbewahrt werden. Eine Etage über besagter Sammlung arbeitete meine Gruppe von Montag bis Mittwoch an der Identifizierung von Fischarten mittels DNA- Proben, die sowohl aus Supermärkten als auch Feinkostläden gesammelt wurden. Das Ziel der Arbeit bestand in der Überprüfung der Etikettierung der verschiedenen Lachsarten. Hatte die Industrie sich an die Richtlinien gehalten oder würden wir herausfinden, dass falsche Angaben gemacht wurden? Die Analyse gliederte sich in fünf Teilschritte:

  1. DNA Isolation
  2. PCR
  3. Aufreinigung des PCR-Produktes
  4. Sequenzierung
  5. Analyse der Sequenzen

Zur Identifizierung der Fische, dem sogenannten Barcoding, vermehrten wir selbstverständlich nicht die komplette DNA mithilfe der PCR (Polymerase chain reaction zu deutsch Polymeraseketten-Reaktion), sondern nur ein bestimmtes Gen mit dem komplizierten Namen: Cytochromoxidase 1, kurz CO1, das üblicherweise für diesen Zweck verwendet wird.

Die Aufreinigung war für die spätere Sequenzierung wichtig, um ein möglichst genaues Ergebnis zu erhalten. Glücklicherweise befand sich ein Sequenzierungslabor praktisch vor der Haustür des MfN, sodass die Ergebnisse am Donnerstag fertig waren. Das Resultat war eindeutig: „Leider“ konnten wir keinen Skandal feststellen, die Bezeichnungen waren alle korrekt.

Dieses Ergebnis würden wir am folgenden Tag auf dem DNA-Kongress präsentieren, mithilfe von Ergebnispostern. Für das Gestalten letztgenannter bekamen wir den vollen Donnerstag Zeit. Am Freitag war es dann endlich soweit, der Höhepunkt der Woche konnte beginnen: Alle machten sich auf den Weg zum MDC, wo der Kongress stattfinden würde. Es gab ein Paar Stände, an denen ausgestellt wurde, das Hauptaugenmerk lag allerdings auf den Vorträgen, die im Halbstundentakt gehalten wurden. Thematisch war alles dabei: Von Epigenetik über Gentechnik bis zur Genregulation. Am besten hat mir der Eröffnungsvortrag von Prof. Eckhardt Wimmer gefallen. Ein Mann mit einem ausgeprägten Sinn für Humor und herausragendem Wissen, eine tolle Kombination. Die Vorträge zogen sich bis in den Abend hinein, bis das das Buffet feierlich eröffnet wurde und eine Lehrerband anfing zu musizieren.

Am Sonnabend entschied ich mich für weitere Vorträge anstelle der Workshops, wobei der letzte am MfN gehalten wurde zum Thema: Wie beeinflussen unsere Gene das Risiko zu Erkranken. Das Resultat war folgende Gleichung: G=B+L+U, Gesundheit ist Biologie (Gene) plus Lebensstil plus Umwelt. Damit schloss die Vorlesung und wir hatten frei bis zur ethischen Podiumsdiskussion am Abend. Bis dahin blieb etwas Zeit, die wir nutzten, indem zu dritt einen Besuch im MDC organisierten. Niclas, ein Schüler der MDC-Gruppe, hatte seine Betreuerin gebeten, uns das Institut zu zeigen, und so wurden wir für eine halbe Stunde eingeladen.

Katrin, die betreuende Forscherin von Niclas, hatte sich bereits ein Programm für uns überlegt. Oberthema: Trockeneisspielchen. Als erstes bauten wir eine Trockeneisbombe, indem wir einen Mikrotube befüllen (Nicht nachmachen!). Der Feststoff wurde wieder zu Gas und es hat ausgesprochen laut geknallt. Des Weiteren erfanden wir den Hexenkessel 2.0, indem wir Trockeneis und Seife in Wasser gaben. Der entstehende Schaum sah ausgesprochen seltsam aus, da das Innere der Blasen eingesperrtem Nebel ähnelte. Abgesehen von diesen Sperenzien führte Katrin uns durch ein Paar der Forschungsabteilungen, sodass wir die Gerätschaften sahen. Unter anderem auch eines, mit dem man Präparate in sieben Nanometer dünne Scheiben schneiden kann. Katrin erklärte uns, dass das Forschen sehr frustrierend sein kann, wenn nichts klappt und zeigte uns ein Schild, was uns bewog ihr sofort zu glauben.

Zum Abschluss des Tages nahmen wir an der Podiumsdiskussion teil, die sich mit der Problemfrage beschäftigte, ob es mehr nutzen oder schaden würde, seinen genetischen Code und Krankheitsrisiken zu kennen. Wie zu erwarten war, schieden sich an diesem Punkt die Geister. Einige Leute waren der Meinung, dass diese Information wichtig zur Selbstbestimmung sei, andere hielten sie für gefährlich. Bis spät in die Nacht wurde diskutiert und wir blieben, obwohl wir schon am folgenden Tag abreisen würden.

Am letzten Tag gaben wir alle unser Feedback, das insgesamt positiv ausfiel und empfahlen, dieses Projekt zu wiederholen. Alles in allem war es eine spannende Woche, für die ich mich bei allen Beteiligten bedanken möchte.

Lena Döling

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